Springturnier Großenwiehe, Chrissi VE Fotografie, Henna Magnussen, Turnierfoto

So viel Arbeit steckt hinter deinem Turnierfoto #2

1000 667 Chrissi VE Fotografie

In Teil 1 dieses Beitrags geht es um die Vorbereitungen und die ersten Eindrücke eines Turniertags. Hier gibt es nun die Fortsetzung für euch. So entsteht dein Turnierfoto …

Hier geht es zu Teil 1

Das Fotografieren auf dem Turnier

Volle Konzentration, Aufmerksamkeit und viel Durchhaltevermögen

So ein Turniertag ist sehr lang und anstrengend. Teilweise stehe ich bis zu 10 Stunden oder länger auf einem Turnier. Und das mit voller Konzentration während der Prüfungen, um im Minutentakt Teilnehmer für Teilnehmer bestmöglich zu fotografieren. “Stehen” ist hier auch wörtlich zu nehmen, denn der Zeitplan ist oft so eng, dass selbst zwischen den Prüfungen gerade einmal knapp Zeit ist, um den Kamera-Akku oder die Speicherkarte zu tauschen und einen schluck Wasser zu trinken bevor ich mich dann 5 – 10 Minuten vor der nächsten Prüfung schon wieder an meinen „Fotografen Platz“ begebe.

Zeit für reelle Pausen muss ich mir nehmen. In der Regel ist das eine Pause zur Mittagszeit, in der ich mich setze, eine Mahlzeit zu mir nehme und mich etwas ausruhe. Je nachdem, wie die Geschehnisse auf dem Turnier voran schreiten, ist die Haupt-Pause des Tages mal 45-60 Minuten lang (was mein Körper an der Stelle auch benötigt, um die zweite Hälfte des Tages gut zu meistern) oder auch mal nur knappe 20 Minuten lang (was nicht besonders viel ist, wenn man bedenkt, dass ich 10 Stunden umherlaufe).

Extrem anspruchsvoll wird es bei der Turnierfotografie, wenn zwei oder sogar drei Prüfungen parallel auf unterschiedlichen Plätzen laufen und einige der Teilnehmer den Wunsch geäußert haben, dass ich Bilder von ihnen mache. In diesen Fällen muss ich dann die Starterlisten und die aktuellen Starter der parallelen Prüfungen im Blick haben, sowie die Zeit, die ich von Platz A zu Platz B benötige, damit ich pünktlich zum Start der entsprechenden Reiter komme und sie fotografieren kann.

Besonders gutes Zeitmanagement und Koordination sind außerdem gefragt, wenn ich während des Turniers zusätzlich Bilder für den Veranstalter bereitstellen soll. Die Zeit, die ich für das Heraussuchen und Bearbeiten der Bilder benötige, muss ich ebenfalls in meiner Prüfungs- und Starter-Planung berücksichtigen. Eine weitere Herausforderung besteht, wenn die Prüfungen in Zeitverzug geraten und die Abstände zwischen den Prüfungen noch knapper werden.

Das Ende des Turniertags – dennoch kein Feierabend

Wenn die letzte Prüfung des Tages dann “im Kasten” ist, heißt es: Equipment zusammen packen und ab nach Hause. Aber Feierabend gibt es noch nicht, denn die Bilder des Tages müssen unbedingt gesichert werden. Auch Technik/Hardware hat mal Aussetzer und 3.000 bis 5.000 Bilder von einem so anstrengenden Tag möchte man ungerne verlieren. Daher wird (zu Hause angekommen) direkt der Computer angeschmissen, alle Daten ordnungsgemäß abgelegt und schon einmal grob sortiert. Abendbrot läuft dann in der Regel nebenbei, denn jede Minute zählt. Wenn am nächsten Tag ein weiterer Turniertag ansteht, gilt erneut: Schlaf ist wichtig. Und somit geht es meist gegen 23:00 Uhr vom PC aus direkt ins Bett (nachdem ich wieder alles für den Folgetag bereit gelegt habe).

Wir fassen also ein kurzes Zwischenfazit: Der Weg zum Turnierfoto / Ein Turniertag erfordert enormen Einsatz, Ausdauer und perfektes Zeitmanagement. 17 durchgetaktete Stunden auf den Beinen, wenig Pausen. Die Freude der Kunden auf die Bilder ist immens, aber der Weg bis dahin ist mit großem Engagement, körperlicher Belastung und hohem Durchhaltevermögen verbunden.

Die Nachbereitung des Turniers

Zeit ist entscheidend

Die Nachbereitung des Turniers ist ebenso entscheidend. Die Zeit zwischen dem Event und dem Erscheinen der Bilder ist von großer Bedeutung. Kunden warten sehnsüchtig auf ihre Bilder und die Vorfreude ist in den ersten zwei bis drei Tagen nach dem Turnier am größten. In dieser Zeit müssen ich also 3.000 bis 5.000 Bilder pro Turniertag sichten, sortieren und grundoptimieren, damit ich sie dann im Online-Shop hochladen kann und die Teilnehmer schnellstmöglich darauf zugreifen können. Im Schnitt schaffe ich 1.000 Bilder in etwa 1 Stunde (vom ersten Sichten bis sie final online sind). Das heißt, ein Turniertag benötigt etwa einen halben Arbeitstag im ersten Schritt der Nachbereitung.

Werbung für den Turnierfoto Shop und individueller Kundenservice

Zusätzlich zur Bereitstellung der Bilder liegt ein weiterer wichtiger Teil der Nachbereitung in der Verbreitung der Informationen über die verfügbaren Bilder. Ich verkünde auf Instagram, Facebook und meiner Webseite, dass die Bilder online sind und gekauft werden können. Zusätzlich beantworte ich Nachrichten und Fragen von Teilnehmern und Kunden zu den Bildern. Auch das nimmt seine Zeit in Anspruch. Besonders, wenn man sich (so wie ich) mit viel Herz, Geduld und Zuwendung um die Bedürfnisse der Kunden kümmert.

Kundenbestellungen fertig stellen

Nun folgen die letzten Schritte bis zum endgültig fertigen Turnierfoto. Nachdem die Bilder nun online sind und gekauft werden können, treffen auch schon die ersten Bestellungen ein. Diese bearbeite ich dann innerhalb von 1 bis 3 Werktagen. Dafür suche ich mir die bestellten Turnierfotos aus meinen Ordnern und bearbeite jedes individuell nach Kundenwunsch und nach den Gegebenheiten des Bildes selber. Abschließend werden die Bilder noch an die Kunden geschickt und damit ist der Entstehungsprozess der Turnierfotos beendet.

Alles in Einem

Hinter einem Turnierfoto steckt viel mehr Arbeit, als die meisten von euch wahrscheinlich vermuten. Es handelt sich eben nicht um einen Schnappschuss, für den man mit einem Griff sein Handy aus der Tasche zieht, drauf hält und den Auslöser drückt. Sondern um eine vollwertige Leistung mit einem großen zeitlichen Aufwand und starker körperlicher Belastung. 

Den finanziellen Aufwand für das Equipment eines Fotografen habe ich hier einmal außen vor gelassen. Es dürfte aber bekannt sein, dass man mit einer semi- bis voll professionellen Ausrüstung schnell im mittleren vierstelligen Bereich ist. 

Ich hoffe, dieser Einblick hat verdeutlicht, welcher Einsatz hinter eurem Turnierfoto steckt und welcher Aufwand notwendig ist, um die schönsten Momente einzufangen.

Teilt mir gerne eure Gedanken zu dem Thema mit. Verfasst einen Kommentar unter diesem Beitrag, auf Instagram oder Facebook. Danke 🙂